Editorial

Wir müssen den
Blick über Grenzen
hinaus wagen

Liebe Leserinnen und Leser,

von einer Landeshauptstadt kann man erwarten, dass sich nicht nur die Einheimischen mit ihr identifizieren, sondern auch die große Mehrheit der Einwohner des Bundeslandes. Hannover war einmal so eine Stadt, in der sogar die Welt gern zu Gast war. Doch vom einstigen Glanz ist offenbar nicht viel übriggeblieben. Andere Landes­hauptstädte laufen Hannover in puncto Attraktivität mittler­weile locker den Rang ab, so das Ergebnis einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Drei QuellenMediengruppe. Das bundesweite Ansehen der Landeshauptstadt ist mit einem Wort: verheerend. Es gibt viel zu tun, um das stark angeschlagene Image unserer Landeshauptstadt aufzupolieren.

Die Antwort kann nicht darin bestehen, in Straßensperrungen und „Experimentierräumen“ das dominierende Tätigkeitsfeld von Stadtpolitik zu sehen. Wenn etwa die auflagenstärkste Zeitung der Bundes­republik dieser Tage im Leitartikel die katastrophalen Zustände auf Hannovers Schultoiletten zum Topthema macht, dann ist dies ein Warnschuss mehr in Richtung Stadtpolitik, die Prioritäten­setzung der eigenen Agenda äußerst kritisch zu hinterfragen. Vielleicht wäre es angebracht, zur Abwechslung einmal den Blick über die Stadtgrenzen hinaus auf andere Metropolen zu richten. Denn dass selbst Magdeburg, Erfurt und Mainz unsere Landeshauptstadt in den Augen der Bundesbürger weit hinter sich lassen, kann man nur als Aufforderung verstehen, die Ärmel hochzukrempeln, wieder Vorbildcharakter einnehmen zu wollen und sich um positive Alleinstellungsmerkmale und zur Abwechslung mal gute Schlagzeilen zu bemühen.

Verheerend sind auch die Auswirkungen, die die Corona-Pandemie auf die Wirtschaft hatte und immer noch hat. Zahlreiche Unter­nehmen mussten ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken, es gab massive Umsatzeinbußen. Doch die Krise hat auch in ungeahntem Ausmaß gezeigt, was in puncto Digitalisierung und neuen Arbeitsmodellen möglich ist. Wie sich das Arbeiten in unseren Mitglieds­unternehmen verändert hat und wohin die Reise zukünftig gehen wird, darüber informieren wir Sie in unserem Titelthema „Zukunft der Arbeit“.

Einen besonderen Gast konnten wir im September in unserem Haus begrüßen: Nur wenige Wochen vor der Bundestagswahl stand Ralph Brinkhaus, Fraktionschef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, bei einem exklusiven Frühstück einem Kreis von Unternehmern Rede und Antwort. Brinkhaus äußerte sich darin überraschend deutlich zur politischen Lage in Berlin und zu den künftigen Aufgaben, die nun auf die neue Regierung zukommen. Ein Schwerpunkt: die Sicherstellung der Energieversorgung beim Umstieg auf klimaneutrale Energiequellen. Angesichts steigender Strom-, Gas- und Ölpreise ein Thema, das nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch in der Wirtschaft für intensive Diskussionen sorgt. Unsere Unternehmer nahmen die Gelegenheit des offenen Meinungsaustausches mit Herrn Brinkhaus jedenfalls sehr gern wahr. Wir werden das Konzept „Unternehmerfrühstück“ angesichts des Erfolgs im kommenden Jahr ausbauen.

Bevor wir nach vorn blicken auf ein neues Jahr voller Herausforderungen und Chancen, schauen wir noch einmal zurück auf einen besonders schönen Moment in diesem Jahr: die Mitgliederversammlung unserer AGV. Auf Einladung unseres Vorstandsmitglieds Nils Janßen trafen wir uns am Flughafen Langenhagen bei ACC COLUMBIA Jet Service GmbH und erlebten einen wahrhaft beflügelnden Abend zwischen eindrucksvollen Privatjets und anmutigen Propeller-Maschinen. Eindrücke von diesem unvergesslichen Event sehen Sie hier.

Aber nun genießen Sie bei einem Lebkuchen die Lektüre in unserem neuen AGV-Report!

Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Start in ein erfolgreiches Jahr 2022, in dem die AGV Hannover selbstverständlich wieder an Ihrer Seite ist.

Herzlichst, Ihr

Dr. Volker Schmidt
Hauptgeschäftsführer AGV Hannover