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Bildungsforum

Ausgezeichnet: Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Schmidt (l.) ehrt zusammen mit Präsident Wolfgang Niemsch (r.) und Wissenschaftsminister Falco Mohrs (2. v.r.) die Lehrkräfte Stephan Thies (2.v.l.), Stephanie Aboueme Aboueme (3.v.l.) Valentina Schwarz (Mitte) und Patrick Kreutzmann.

Foto: Axel Herzig

Lob vom Minister: Falco Mohrs, Wissenschaftsminister in Niedersachsen, hebt in seiner Ansprache das Engagement der Lehrkräfte hervor.

Foto: Axel Herzig

Großer Andrang: Auch viele Schülerinnen und Schüler sind zum Bildungsforum gekommen, um ihren Lehrkräften zu gratulieren.

Foto: Axel Herzig

MINT-Begeisterung entzünden

Die bildungsnahe Stiftung NiedersachsenMetall hat vier Lehrkräfte aus Niedersachsen ausgezeichnet, die mit ihrem kreativen und abwechslungsreichen Unterricht bei Jugendlichen die Faszination für Naturwissenschaften und Technik entfachen. Auch ein Lehrer aus Hannover ist dabei.

Ihr Herz schlägt für MINT und diese Energie leiten sie mit viel Spannung und Dynamik an ihre Schülerinnen und Schüler weiter: Die Stiftung NiedersachsenMetall hat zum 19. Mal Lehrerinnen und Lehrer aus Niedersachsen ausgezeichnet, die auf herausragende Weise das Interesse junger Menschen an Technik und Naturwissenschaften wecken und fördern. Die vier Preisträger aus der Stadt Hannover, Bissendorf (Landkreis Osnabrück), Vechelde (Landkreis Peine) und Ostrhauderfehn (Landkreis Leer) nahmen ihre Auszeichnungen beim Bildungs­forum im Schloss Herrenhausen von Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs und Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall und zugleich Vorstand der Stiftung, entgegen.

MINT ist überall

Als besonders engagierte Lehrkräfte wurden Patrick Kreutzmann von der Oberschule am Sonnensee in Bissendorf, Stephanie Aboueme Aboueme von der HRS am Osterfehn in Ostrhauderfehn und Stephan Thies vom Gymnasium Helene-Lange-Schule in Hannover geehrt.

Den Projektpreis nahm Valentina Schwarz von der Albert-­Schweitzer-Hauptschule in Vechelde entgegen, die sich mit ihren Schülerinnen und Schülern der Aufbereitung von MINT-Projekten der schulformübergreifenden Veranstaltung „Forschertage“ widmet.

Stephan Thies ist Lehrer für Mathematik und Physik an der Helene-Lange-Schule in Linden-Mitte. Der 42-Jährige zeichnet sich vor allem für den Gedanken einer langfristigen Förderung aus. Für ihn braucht es mehr als gelegentliche Projekte, um Schülerinnen und Schüler in den Naturwissenschaften bei der Stange zu halten. Gemeinsam mit anderen Lehrkräften entwickelt er kreative, innovative und vor allem fächerübergreifende Projekte und Unterrichtskonzepte, die den Jugendlichen klarmachen: MINT steckt überall ein bisschen drin. Besonders im Gedächtnis geblieben ist seinen Schülerinnen und Schülern das Projekt „Kryll“. Dabei ging es um den praktischen Umgang mit Kryptographie, also der Verschlüsselung. Aber auch das Erlernen von Grundlagen der Konstruktion mithilfe von Lego-Steinen kam bei den Jugendlichen gut an.

Mit viel Gefühl: Der Singer-Songwriter Till Seifert trat als musikalischer Zwischenact beim Bildungsforum auf.

Foto: Axel Herzig

Standing Ovations: Das Publikum hielt es nicht mehr auf den Sitzen, als die Preisträger für’s Gruppenfoto auf die Bühne kamen.

Foto: Axel Herzig

Jubiläum: Zur Feier von 20 Jahre Stiftung schnitten Olaf Brandes, Wolfgang Niemsch, Klaus Kirchheim und Dr. Volker Schmidt die Torte an (v.l.).

Foto: Axel Herzig

Feierliche Atmosphäre: Zur Verleihung des Bildungspreises lädt die Stiftung traditionell ins Schloss Herrenhausen.

Foto: Axel Herzig

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Engagierte Lehrkräfte sind entschei­dende Säulen für Begeisterung an MINT

„Junge Menschen, die sich für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik interessieren, gestalten unseren Fortschritt entscheidend mit. Sie sind als Fachkräfte wesentlich für Niedersachsen als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort. Daher ist es uns als Land ein wichtiges Anliegen, junge Menschen für MINT zu begeistern“, so Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs. „Eine besondere Bedeutung bei der Ausbildung und für die Gewinnung von MINT-Fachkräften kommt unseren Hochschulen zu. Um junge Menschen für ein Studium im MINT-Bereich zu begeistern, sind engagierte Lehrkräfte in den Schulen entscheidende Säulen: Nur wenn sie es schaffen, in der Schule nicht nur Fachwissen zu vermitteln, sondern auch Begeisterung zu wecken, können alle unsere Initiativen, Projekte und Studiengänge zum Erfolg führen. Ich danke den Preisträgerinnen und Preisträgern für ihre Kreativität und ihr außergewöhnliches Engagement und gratuliere herzlich zur Auszeichnung.“

„Unsere ausgezeichneten Lehrerinnen und Lehrer sind leuchtende Beispiele dafür, wie Unterricht gestaltet werden kann, um junge Menschen für MINT zu begeistern“, sagt Schmidt. „Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Mathematik, Informatik oder Physik nur etwas für ,Streber‘ sind. Naturwissenschaften und Technik können auch echt Spaß machen! Den Beweis dafür erbringen alle zwei Jahre Hunderttausende Jugendliche, die auf unserer IdeenExpo mit Hingabe experimentieren und tüfteln. Diese Begeisterung in die Klassenzimmer zu tragen – darum geht es. Das wäre einer der besten Beiträge, um dem wachsenden Fachkräftemangel in MINT-Beru­fen entgegenzutreten.“

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Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie vom Leiter der Stiftung Niedersachsenmetall, Olaf Brandes.

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Zehn Eckpfeiler für die Schule der Zukunft

Wie muss sich Schule jetzt verändern, damit junge Menschen optimal auf das Berufsleben vorbereitet werden? Diese Frage hat sich die Stiftung NiedersachsenMetall, die wie die AGV zur Gemeinschaft der Arbeitgeberverbände gehört, im Jubiläumsjahr ihres 20-jährigen Bestehens gestellt. Zehn Eckpunkte sind daraus entstanden.

Plan für die Zukunft: Wie muss Schule sich verändern? Auf einer Pressekonferenz gaben Olaf Brandes (v.l.), Ranga Yogeshwar und Dr. Volker Schmidt Einblicke.

Foto: Axel Herzig

Überfüllte Klassen, überforderte Lehrkräfte und immer wieder Unterrichtsausfall: Die Situation an deutschen Schulen spitzt sich weiter zu. Die Folge: Immer mehr Schülerinnen und Schüler verlassen die Schule mit unzureichenden Fachkenntnissen und Mängeln in ihrer sozialen und persönlichen Entwicklung. Schon jetzt hat die deutsche Wirtschaft aufgrund des demografischen Wandels mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen. Der zunehmende Qualitätsverlust der schulischen Ausbildung verschärft dieses Problem noch weiter und droht, zum eklatanten Standortnachteil für unser Land zu werden. Wie muss Schule sich verändern, damit unsere Kinder bestmöglich auf ihre berufliche Zukunft vorbereitet werden? Welche Probleme müssen besonders schnell angegangen werden? Und welche Potenziale lassen sich in der Schule der Zukunft freisetzen?

„Wir brauchen jetzt den Kurswechsel in der Bildungspolitik. Im internationalen Vergleich hat der Bildungsstandort Deutschland den Anschluss verloren“, kritisiert Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Schmidt. Kompetenzen und Fähigkeiten, die bereits heute und zukünftig noch stärker auf den Arbeitsmärkten gefragt sind, würden in der Schule nur unzureichend vermittelt. „Damit gerät auch Deutschlands Status als eine der führenden Industrie­nationen der Welt in Gefahr.“

Schulen müssen entlastet werden

Die zehn von der Stiftung erarbeiteten Eckpfeiler benennen Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen, damit Schulen ihren Bildungsauftrag vollumfänglich erfüllen können. Dabei beschränken sie sich nicht auf essenzielle Punkte wie die Ausstattung von Schulen und die Verbesserung der Ausbildung von Lehrkräften, sondern nehmen ganzheitlich das Zusammenspiel von Schulen, Eltern, Schülerschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in den Blick. „Die Zeit drängt und die Welt bleibt nicht stehen. Daher müssen die nächsten Schritte in der Fortentwicklung der Bildungslandschaft konsequent angegangen werden“, mahnt Schmidt.

Eine der Kernforderungen: Schulen müssen in der Lage sein, individuell handeln und selbstständig entscheiden zu können. „Schulen sind in vielen Bereichen fremdbestimmt und ihre Handlungsspielräume werden auch durch zunehmende Bürokratie immer weiter eingeschränkt“, kritisiert Schmidt. Damit Schulen einen modernen und praxisnahen Unterricht anbieten können, müsse Schulleitungen und Lehrkräften mehr Kompetenzen zugestanden, Freiraum eingeräumt und Vertrauen entgegengebracht werden. Die Formel dafür: „Weniger Bürokratie und mehr Budgethoheit“, sagt Schmidt. Und: „Mehr Spielräume, um etwa Quereinsteiger zu beschäftigen.“ Gleichsam müssten Lehrerinnen und Lehrer regelmäßig fortgebildet und von fachfremden Aufgaben entlastet werden.

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