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IP SYSCON macht die Welt mit Geodaten nachhaltig

Das Softwareunternehmen IP SYSCON aus Hannover ist ein Hidden Champion im Bereich der Sammlung und Aufbereitung von Geodaten. Die Kunden sind vorwiegend Verwaltungen, mit denen das Unternehmen an zahlreichen, zukunftsträchtigen Projekten arbeitet.

Nachhaltigkeit. Dieses Wort zieht sich wie ein roter Faden durch das Unternehmenskonzept von IP SYSCON, Softwareentwickler und -dienstleister aus Hannover. Und zwar nicht nur als Lippenbekenntnis. Es ist ein zentraler Gedanke bei der Auftragsvergabe, der Kundenakquise und des Mitarbeitermanagements. Nachhaltigkeit ist das beste Wort, um auf einen Punkt zu bringen, welche Idee Geschäftsführer Marc Kodetzki und sein Team verfolgen.

Wollen die Welt ein Stück nachhaltiger machen – mit Software: Die IP SYSCON-Geschäftsführer Roland Hachmann (l.) und Marc Kodetzki

Foto: IP SYSCON

Verwaltungen zählen zu den Kunden

Im Mittelpunkt der Arbeit des Unternehmens stehen Geodaten und ihre Visualisierung im Raum sowie die Vernetzung verschiedener Abteilungen, die aus diesen Daten Nutzen ziehen können. Dabei versteht sich die IP SYSCON als Komplettanbieter – das heißt, die Firma begleitet ihre Kunden von der Einführung und Anpassung geeigneter Software über deren Weiterentwicklung bis hin zur fortlaufenden Betreuung im Einsatz maßgeschneiderter Lösungen.

Zu ihren Auftraggebern gehören zahlreiche Verwaltungen in ganz Deutschland sowie Firmen, die mit der öffentlichen Verwaltung zusammenarbeiten – etwa Versorgungsunternehmen und Ingenieurbüros. Nicht wenige von ihnen sind bereits Kunden, seit IP SYSCON 1995 gegründet wurde. Und das hat System. „Es gibt nicht den einen Großkunden oder die zehn Großprojekte, die diese Firma tragen. Es sind über 1.000 Kunden, die in langfristigen Wartungs- und Pflegeverträgen mit uns verbunden sind“, betont Kodetzki. Nachhaltigkeit, auch im Kundenstamm.

Projekte können unter„Smart City“ oder „Smart Country“ zusammengefasst werden

In Berlin etwa betreut IP SYSCON das komplette Grünflächenmanagement – allein gut 1,5 Millionen Straßenbäume sind in der Software erfasst. Andere Projekte beschäftigen sich mit Straßen- oder Gebäudemanagement, Bau- oder Flächennutzungsplanung und immer wieder mit Klimathemen, wie etwa dem Ausbau Erneuer­barer Energien. Nachhaltigkeit ist also auch inhalt­lich ein Schwerpunkt des Unternehmens. Nahezu alle Projekte können unter den Begriffen „Smart City“ oder „Smart Country“ zusammengefasst werden.

Welches Potenzial die richtige Sammlung und Aufarbei­tung von Datensätzen haben kann, zeigt sich zum Beispiel an einem Modellprojekt im Berchtesgadener Land, an dem IP SYSCON ausgerechnet während der Corona-Pandemie beteiligt war – also in einer Zeit, als ganz Deutschland über eine mangelnde Datenbasis zur Pandemie klagte. Bei dem Projekt konnte mithilfe von Proben aus dem Abwasser prognostiziert werden, wie sich die Infektionslage im Landkreis in den folgenden zehn Tagen entwickeln würde. „Die Daten selbst waren nie das Problem“, sagt Kodetzki, „die Kommunikation der Akteure untereinander ist die Schwierigkeit“.

Fachkräftemangel bremst auch IP SYSCON aus

Dass die Kommunikation, die Vernetzung besser werden müsste, sahen während der Hochzeit der Pandemie zahlreiche Verwaltungen ein. „In einigen Geschäftsfeldern hatten wir einen regelrechten Vertriebspush“, erzählt Kodetzki. Natürlich stellten die Lockdowns auch IP SYSCON vor Herausforderungen – im Ergebnis ging das Unternehmen aber mit nachhaltig positiven Effekten für die eigene Arbeit aus der schwierigen Zeit hervor. Das sagt viel über das Unternehmen aus.

Manche Probleme lassen sich aber auch mit Innovation nicht so einfach lösen. Wie viele mittelständische Unter­nehmen leidet IP SYSCON unter dem akuten Fachkräftemangel in Deutschland. Insbesondere IT-Kräfte sind auf dem Markt sehr umkämpft, die Konkurrenz ist oft größer und bekannter. In Berlin musste das Unternehmen seinen Standort gezwungenermaßen verkleinern, obwohl die Nachfrage in Berlin an Produkten und Leistungen aus dem Hause IP SYSCON konstant steigt – in den fünf weiteren Standorten arbeiten gut 115 Mitarbeiter.

Alles Daten, oder was? IP SYSCON analysiert beispielsweise die Geodaten von Städten, um Potenziale für Erneuerbare Energien aufzuzeigen.

Illustration: Andrea Wong

Problem: Hannover pflegt sein Image nicht

Hannover indes ist im Ringen um Fachkräfte für Kodetzki kein Standortnachteil. Sicher, Berlin, Hamburg und München spielten in einer anderen Liga – aber hinter den Metropolen müsse sich die Stadt keineswegs verstecken. „Eigentlich hat Hannover super Rahmenbedingungen“, sagt Kodetzki. Hannover ist Messe- und Uni-Stadt, hat eine tolle Infrastruktur und Anbindung sowie liege zentral in Norddeutschland. „Das Hauptproblem ist nicht, dass Hannover nicht attraktiv genug ist, sondern dass wir dieses Image nicht pflegen“.

Das gelte auch für Freizeitangebote. „Viele Städte beneiden Hannover doch um die Eilenriede oder den Maschsee – aber warum erzählen wir nicht viel mehr Menschen, wie toll das ist?“, fragt Kodetzki. Auch ein Aufstieg von Hannover 96 oder kleinere Projekte wie die Leinewelle seien weiche Faktoren, die die Stadt für junge Menschen attraktiver machen können. Hannover habe so viel zu bieten, betont der gebürtige Helmstedter. Woran es mangelt, sei nur das Selbstbewusstsein, das auch zu kommunizieren.

„Uns nimmt man die Sinnhaftigkeit ab“

Umso wichtiger ist für Kodetzki deshalb die Nachhaltigkeit auch im Mitarbeitermanagement – wer einmal kommt, soll auch bleiben. Nicht nur, weil Fachkräfte schwer zu kriegen sind. Auch die Kunden – die sich ja selbst nachhaltig an IP SYSCON binden – schätzen es, ihre Ansprechpartner im Unternehmen zu kennen.

IP SYSCON versucht, neue Mitarbeiter deshalb frühzeitig zu finden, über Ausbildungsangebote und Koope­rationen mit Universitäten zum Beispiel. Dass neue Generationen andere Ansprüche an ihren Job haben, Geld eine geringere, Flexibilität und Identi­fikation mit der Tätigkeit eine größere Rolle spielen, ist natür­lich auch für IP SYSCON eine Herausforderung. „Wir haben aber einen Riesenvorteil gegenüber vielen anderen Unter­nehmen“, sagt Kodetzki: „Uns nimmt man die Sinnhaftigkeit wirklich ab.“ Oder mit anderen Worten, der Wettbewerbsvorteil von IP SYSCON lautet schlicht: Nachhaltigkeit.

[Paul Berten]

MEHR INFOS

Mehr Infos zu diesem Unter­nehmen finden Sie im Netz:

www.ipsyscon.de

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