Beteiligungsfonds „NTransformation“:

Besser als jeder Hausbank-Kredit

NiedersachsenMetall unterstützt Mittelständler in der Automobilbranche

Foto: Michael Wallmueller

Die Zeiten für Niedersachsens Automobilindustrie sind aktuell alles andere als rosig. Nach Produktionsstopps und Kurzarbeit während der Coronakrise folgte der Mangel an Halbleitern und Chips und seit über einem Jahr machen horrende Energiekosten den Betrieben schwer zu schaffen. Zu alldem kommt ein immenser politischer Druck zur Transformation hin zu umweltfreundlicheren Antrieben, Fahrzeugkomponenten und Technologien. Was für die Autokonzerne und die großen Zulieferer schon einen Kraftakt bedeutet, ist für viele Klein- und Mittelständler im Automotive-Bereich eine existenzielle Herausforderung.

Um diese Unternehmen nun bei der Mammutaufgabe Transformation zu unterstützen, beteiligt sich NiedersachsenMetall über die Norddeutsche Wirtschaftsholding jetzt mit einem Kapital von zehn Millionen Euro am Fonds „NTransformation Kfz-Zulieferer“. Den Fonds hatte das Land Niedersachsen im März 2021 aufgelegt. Eine Partnerschaft aus Privatwirtschaft und Staat ist für die Automobilindustrie in dieser Form bislang bundesweit einmalig.

„Für uns ist der Fonds ein immens wichtiges Unterstützungs­instrument. Wir können mithilfe unserer Holding die Transformation in unseren Mitgliedsunternehmen unterstützen“, sagt Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände, zu denen auch NiedersachsenMetall und die AGV gehören. Profi­tieren können von dem Fonds nicht nur direkte Zulieferer der Auto­mobilhersteller aus dem verarbeitenden Gewerbe, sondern auch Dienstleistungsunternehmen für die Autobranche wie Ingenieurbüros und Softwareentwickler.

Foto: Transformationsagentur

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DER FONDS

Mit dem Beteiligungsfonds „NTransformation Kfz-Zulieferer“ fördern das Wirtschaftsministerium, die NBank Capital und Nieder­sachsenMetall Firmen aus der Automobilbranche bei ihren Investi­tionen in Zukunftsmodelle, neue Technologien und den Ausbau ihrer Standorte in Niedersachsen. Dafür wird der bereits bestehende BGN-Fonds erweitert und aufgestockt. „Auf diese Weise werden insgesamt 90 Millionen Euro mobilisiert, die wir als sogenanntes ,Mezzanine Kapital‘ zur Verfügung stellen können“, erklärt Schmidt. Die Unternehmen müssen es nach einem vorher definierten Zeitrahmen (sieben bis zwölf Jahre) verzinst zurückzahlen. Von Banken wird das geliehene Kapital in der Regel als Eigenkapital angesehen. Damit steigt die Bonität des Unternehmens, die Konditionen für die Anschlussfinanzierung verbessern sich. „Damit ist ein großer Hebel geschaffen, mit dem enorme Investitionssummen für den Wirtschaftsstandort Niedersachsen mobilisiert werden können“, so Schmidt.

Zudem gibt es eine enge Betreuung durch die NBank Capital. Die Tochtergesellschaft der niedersächsischen Landesbank hilft den Unternehmen, etwa durch Prüfung der Antragsunterlagen, Ausarbeitung von Meilensteinen oder das Abschlussreporting. „Zudem werden die Unternehmen über die Netzwerke von NBank Capital und NiedersachsenMetall weitaus umfassender betreut, als es möglicherweise ein normales Kreditinstitut leisten kann“, so Schmidt.

Wer mit seiner Firma Kapital aus dem Fonds abrufen will, muss einen Antrag stellen, über den der Beteiligungsausschuss, bestehend aus Vertretern der NBank und NiedersachsenMetall, entscheidet.

„Der Transformationsfonds hat in dieser Konstellation mit dem Land, NiedersachsenMetall und der Norddeutschen Wirtschaftsholding als privatem Co-Investor bundesweit Vorbildcharakter“


„Nicht der Staat allein entscheidet über Beteiligungskapital, sondern die Wirtschaft sitzt mit im Boot und bringt hohe Expertise bei der Auswahl der Zielunternehmen ein.“

Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer