Innovationskreis
Automobilzulieferer
2022: Branchentreffen mit Arndt Kirchhoff
Es ist gute Tradition, dass der Innovationskreis Automobilzulieferer sich zu jeder Sitzung in einem anderen spannenden Unternehmen trifft. Dass aber zusätzlich noch ein prominenter Gast dabei ist, ist etwas Besonderes. Beim Treffen im September 2021 konnten die Teilnehmer nicht nur das Familienunternehmen Nass Magnet in Hannovers Norden näher kennenlernen, sondern sich auch mit einem der bekanntesten und engagiertesten Unternehmer der Automobilbranche austauschen: Arndt Kirchhoff. Der langjährige Chef der Kirchhoff Gruppe, Vizepräsident des VDA und Vorsitzender von NRW-Metall gab der mit rund 40 hochkarätigen Teilnehmern besetzten Runde zahlreiche Tipps, wie eine engere Kooperation untereinander ihre Firmen stärken kann.
Seinen Appell, als Zulieferer stärker die Kooperation zu suchen, unterstrich Kirchhoff mit vielen Beispielen erfolgreicher Zusammenarbeit aus seiner eigenen Erfahrung als Geschäftsführer. Zum Beispiel nannte er den Verbund Innovativer Automobilzulieferer (VIA Verbund). Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss mittelständischer, inhabergeführter Unternehmen der Autozulieferindustrie, der das Ziel hat, Aufgaben für alle Beteiligten zu übernehmen, die nicht unmittelbar zum Kerngeschäft zählen.
„Dorthin lagern wir viele Tätigkeiten aus, die keine Berührung mit Unternehmensgeheimnissen haben und im Zusammenschluss mit anderen Unternehmen viel effizienter und kostengünstiger erledigt werden können, als wenn jede Firma sie selbst erledigt“
Arndt Kirchhoff, Chef der Kirchhoff Gruppe
Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer und Veranstalter des Innovationskreises, zeigte sich zufrieden mit dem Treffen bei Nass Magnet. „Das Hauptziel unserer Treffen, Automobilzulieferer zum Austausch zu bewegen und zu kooperieren, haben wir auch dieses Mal eindrucksvoll erreicht. Wir müssen stärker an einem Strang ziehen und unsere Interessen noch intensiver gegenüber Politik und Öffentlichkeit artikulieren, wollen wir den Industriestandort Niedersachsen langfristig erhalten.“
2023: Feuriger Appell an die Politik
Meterhohe Stichflammen bekommen die Gäste bei den Treffen des Innovationskreises Automobilzulieferer normalerweise selten zu sehen. Beim jüngsten Austausch allerdings hatte Karsten Seehafer, Geschäftsführer der Hanomag Lohnhärterei und dieses Mal Gastgeber, das Programm um ein besonderes Spektakel herum aufgebaut. Gespannt verfolgten die rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Rundgang durch die Werkshallen, wie ein Kran glühende Fahrwerksteile in ein Tauchbecken hob, begleitet von lodernden Flammen.
Die Energiekrise hat die Hanomag Gruppe im vergangenen Jahr besonders hart getroffen. Denn als Wärmebehandler und Single Supplier für viele Autohersteller hat das Unternehmen einen enormen Energiebedarf. Schon zuvor hatte Hanomag die Auswirkungen der Halbleiterkrise durch die massive Drosselung der Fahrzeugproduktion zu spüren bekommen.
„Wir konnten diese Krisen meistern, weil wir Unterstützung von unseren Gesellschaftern, dem Finanzwesen und auch der Politik hatten“
Karsten Seehafer, Geschäftsführer der Hanomag Lohnhärterei
Man habe sich immer wieder zu konstruktiven Gesprächen getroffen und gemeinsam Lösungen erarbeitet.
Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer der AGV und Mitveranstalter des Innovationskreises, hob in seiner Rede darauf ab, dass sich vor allem die Autozuliefererbranche noch immer in einer schwierigen Lage befinde. „Die Branche erlebt seit einigen Jahren einen regelrechten Bruch. Immer weniger Fahrzeuge werden im Inland produziert. Als Zulieferer profitieren wir aber von Volumina, wir haben wenig davon, wenn die OEMs ihr Portfolio zugunsten margenstarker Modelle ausdünnen.“